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Bühne frei für die Kunst by Uta Abendroth | 2. März 2018 | Prime Properties

Hier ein Andy Warhol, dort ein Robert Rauschenberg und da ein Gerhard Richter – in der Villa Angelina in der Toskana dreht sich alles um Meisterwerke, die jedes Museum schmücken würden. Der französische Interior Designer Frédéric Méchiche baute ein Gebäude aus dem 18. Jahrhundert so um, dass sich drinnen und draußen, die Kunst und die Landschaft vor den Fenstern, perfekt ergänzen.

„Kunst spielt in diesem Haus die Hauptrolle. Beim Umbau sind Räume entstanden, die eines Museums würdig sind.“ Frédéric Méchiche

Kunst ist in der Toskana allgegenwärtig. Aber es sind die Werke der Renaissance, die den Ton angeben, Zeitgenössisches spielt in der Region eine eher untergeordnete Rolle. Und doch: Auch für die Skulpturen von Tony Cragg und Niki de Saint-Phalle sowie Bilder von Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol gibt es hier einen Ort. Die „Villa Angelina“ liegt in den grünen Hügeln, die sich zwischen dem kulturhistorisch bedeutenden Städtchen Lucca und dem Badeort Forte dei Marmi erstrecken. Der avancierte in den Fünfzigerjahren zum Treffpunkt des Jetsets und hat nichts von seinem Charme verloren. Das Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Als Sammler, die hier ihren Traum vom Wohnen mit moderner Kunst realisieren wollten, das Haus übernahmen, war es fast nicht bewohnbar. Sie engagierten den französischen Innenarchitekten und Designer Frédéric Méchiche, der in den alten Mauern den perfekten Mix aus Privatmuseum und komfortablem Zuhause entstehen ließ. Von Weitem wirkt der restaurierte Bau klassisch-schlicht und ganz typisch für die Gegend: ein paar flache Giebel, rote Dachziegel, darunter weiße Mauern, die von den typischen Lamellenfensterläden und leicht verschnörkelten schwarzen Balkongeländern gegliedert werden. Das Innere aber hat es in sich, Frédéric Méchiche hat hier ein loftartiges Interior entstehen lassen, geradlinig, offen und effektvoll. Eine Treppe aus Stahl und Glas verbindet die beiden mittleren Etagen, die sich in ihrer schwarz-weißen Farbigkeit sehr zurücknehmen und die Bühne ganz der Kunst überlassen. Große weiße Wandflächen bieten, einer Galerie gleich, die idealen Hintergründe für imponierende Meisterwerke von Robert Rauschenberg, Gerhard Richter, Roy Lichtenstein und Tom Wesselmann sowie Plastiken von John Chamberlain und Sacha Sosno. Riesengroße Fensterflächen, die, dem Wunsch der Eigentümer gemäß, die Natur ins Haus holen sollen und die Räume mit Licht fluten, geben den Blick frei auf den Park und die Olivenhaine, die zum Anwesen gehören. Und auf die Werke, die um das Haus herum und auf der Terrasse die Ausstellungsfläche noch erweitern: ein gigantischer Hase von Barry Flanagan sowie Skulpturen von Tony Cragg und Sacha Sosno.

„Der Zweck von Architektur liegt nicht darin, dekorativ zu sein, sondern dass man sich in einem Haus wohlfühlt.“ Frédéric Méchiche

Wenn ich für einen Kunden einen Entwurf mache, geht es nicht um bloße Innenarchitektur oder Dekoration“, sagt Frédéric Méchiche. „Es geht vielmehr darum, dass ich mich damit beschäftige, wie die Menschen leben möchten und was ihnen in ihrem speziellen Fall Vergnügen oder Genuss bereiten würde.“ Was der Franzose, der in Algerien geboren wurde, perfekt beherrscht, ist die Integration von Kunst in ein Wohnumfeld. Sein Vater, ein Arzt, war ein leidenschaftlicher Sammler und hat seinem Sohn diesen Enthusiasmus begreiflich machen können. Und so erzählen Méchiches Projekte – egal, ob er irgendwo auf der Welt Yachten oder Häuser ausstattet – einzigartige Geschichten. Kunst spielt in jedem seiner Vorhaben eine entscheidende Rolle. Und es gelingt dem Kreativen, mit Materialien, Farben und Licht Akzente zu setzen, die den Charme eines Gebäudes voll zur Geltung bringen. Wenn Méchiche etwa nicht die richtigen Möbel für eine Einrichtung findet, die nicht nur exklusiv, sondern auch komfortabel sein soll, dann designt er sie eben selbst. Das hat er auch in der „Villa Angelina“ so gemacht, für die er unter anderem den schwarz-weiß gestreiften Teppich, der unter dem roten Flügel liegt, kreierte, oder die weiß bezogenen Sitzgelegenheiten drinnen wie draußen. Eine Herausforderung lag für Frédéric Méchiche bei dem Vorhaben in der Toskana darin, die vier Etagen optimal aufzuteilen. Da sich das Haus am Hang befindet, sind nicht alle Geschosse gleich groß, sondern die unteren belegen nur Teilflächen. Während sich ganz unten ein Stockwerk mit Schwimmbad, Gym, Sauna und Hamam sowie einem großen Hobbyraum befindet, liegt darüber eine 330 Quadratmeter große Garage mit Lieferantenzugängen zum Personaltrakt. Im ersten Untergeschoss befinden sich drei Zimmer jeweils mit Bädern en suite. Das Erdgeschoss ist schließlich der „Galerieraum“ mit verschiedenen Sitzecken und einem großen Patio. Im Obergeschoss, das sich in den Dimensionen weniger repräsentativ, sondern eher privat zeigt, liegen die Master Suite, ein großes Bad und eine Bibliothek.

„Ich realisiere nur interessante Projekte mit Menschen, die ich schätze – und das in einer Form von Komplizenschaft.“ Frédéric Méchiche

„Meine Kunden haben sich einen einzigartigen Rahmen für ihre Sammlung gewünscht“, sagt Frédéric Méchiche. „Den habe ich für sie geschaffen. Wichtig war mir dabei der folgende Aspekt: Meiner Meinung nach liegt der Zweck von Architektur nicht darin, dekorativ zu sein, sondern in einem Haus soll man sich wohlfühlen.“ Und das ist gelungen – eine kreative Meisterleistung, denn immerhin hat die „Villa Angelina“ eine sehr beachtliche Wohn- und Nutzfläche von 2.750 Quadratmetern. Neben den großen Wohnzimmern gehören zwölf Suiten inklusive Bädern dazu, außerdem eine professionell ausgestattete Küche, ein Esszimmer, ein Büro, ein Weinkeller sowie diverse weitere Bäder, Haushaltsräume und ein Sicherheitsraum. Von der 1.180 Quadratmeter großen Terrasse überblicken die Hausherren den Olivenhain mit 230 Bäumen, einen formellen Garten sowie einen Obst- und einen Gemüsegarten, die voll bewirtschaftet werden. Insgesamt liegt das Anwesen auf einem 13 Hektar großen Areal, das mit dem Auto in nur dreißig Minuten vom Flughafen in Pisa zu erreichen ist; die Baugenehmigung für einen Hubschrauberlandeplatz liegt bereits vor, aus der Luft liegt die „Villa Angelina“ vom Aeroporto Galileo Galilei nur zehn Minuten entfernt. Zusätzlich zum Haupthaus gibt es ein Gästehaus mit einer Fläche von 460 und einer Terrasse von 100 Quadratmetern. In beiden Gebäuden garantieren Hightech-Überwachungssysteme Sicherheit.

 

Kontakt:

Engel & Völkers Private Office –Engel & Völkers Residential GmbH

TEL.: +49 40 36 13 11 05 E-MAIL: [email protected]

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PhotographyLuxProductions/Jean-Francois Jaussaud
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