For Sale Homestory by Christina Libuda | 4. September 2020 | Prime Properties
In den grünen Hügeln von San Miguel, nördlich der Inselhauptstadt Eivissa, bietet ein Sommerdomizil nachhaltiges Leben auf Luxusniveau. Mit Solarenergie und Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen. Der Panoramablick ist unbezahlbar.
Ibizas hügelige Nordküste gilt als der gut gehütete Schatz der Baleareninsel, mit romantischen Pinienwäldern und beschaulichen Dörfern wie San Miguel. Zur Mittagszeit kommt das Leben hier zum Erliegen. Fernab des Touristenrummels hat der Hippie-Spirit der 60er-Jahre überlebt: Restaurants servieren ökologische Farm-to-table-Küche, in versteckten Yoga-Retreats wird zwischen Pinien und Palmen der Kopfstand perfektioniert, Sonntags trifft man sich zum Sonnenuntergang am Strand – der Luxus des einfachen Lebens.
Inmitten der Idylle, sechs Kilometer von San Miguel und vier Kilometer von San Mateo entfernt, liegt die moderne Ökoresidenz. Verborgen hinter unscheinbaren Toren am Rande einer ruhigen Landstraße, schmiegt sich das Haus mit seiner weißen Fassade erstaunlich gut in die blühende Landschaft des etwa drei Hektar großen Grundstücks in Hanglage. Auf dem fast vier Fußballfelder großen ursprünglichen Bauernland wachsen heute Palmen, Oliven- und Feigenbäume. Die nächsten Nachbarn sind weit genug entfernt, um sie weder zu sehen noch zu hören.
Das umweltfreundliche Sommerdomizil mit knapp 870 Quadratmetern bebauter Fläche wurde von dem ibizenkischen Architekten Rolf Blakstad nach traditioneller mediterraner Bauweise errichtet, die bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht. „Es gibt bis heute kaum einen effizienteren Weg, um im Sommer die Kälte und im Winter die Wärme im Haus zu halten“, erklärt Blakstad, der sich mit seiner Firma Blakstad Design Consultants auf umweltschonendes Bauen fokussiert hat. Regional hergestellte Ziegel bilden das Fundament hinter den glatt verputzten weißen Wänden, rustikales Holz aus umliegenden Wäldern sorgt an Decken und Türen für reizvolle Kontraste. Eine Verbindung zum Stromnetz besteht, doch der Großteil der Elektrizität wird über Solarenergie gewonnen. Im Winter hilft ab und zu der Generator aus. Der eigene Brunnen versorgt mit trinkbarem Wasser, das auch für den Pool verwendet wird. Abwasser wird gefiltert und für die Bewässerungsanlage aufbereitet. Ein geschlossenes Ökosystem, wenn man so will.
Das Wohnzimmer ist das Zentrum des Hauses – hier spielt sich das ganze Leben ab.
In die kühlenden Mauern der Finca wurden mächtige Panoramafenster und Schiebetüren gearbeitet, die die großzügigen, kubischen Innenräume mit verschiedenen Terrassen verbinden und das Licht nach innen einladen. Der Blick schweift nach draußen, wo der alte Baumbestand und neu gepflanzte Palmen die Finca in sanftes Grün betten. „Die Idee war, außen und innen so miteinander zu verbinden, dass die Grenzen verschwimmen“, erklärt der niederländische Geschäftsmann und derzeitige Eigentümer Emile Kuenen. Er ließ das Anwesen 2017 als Zweitwohnsitz für seine Familie bauen. Das lichterfüllte Wohnzimmer mit Glasdach bildet das Zentrum des Hauses. Es ist die Schnittstelle zwischen Wohnbereich, dem Pool sowie dem etwa 50 Quadratmeter großen, schattigen Patio, in dessen Mitte ein 450 Jahre alter Olivenbaum steht. Unter seinen Zweigen spielt sich an heißen Sommertagen das Leben ab. Wer auf Ibiza wohnt, so Kuenen, sucht nicht die Sonne. „Das Haus wurde so konzipiert, dass man mit dem Schatten wandern kann.“
„An diesem Ort herrscht eine gute Energie: Sobald ich durch die Tür reinkomme, fällt alles von mir ab.“ KUENEN
Nach einem Sprung in den Pool lässt er sich am liebsten direkt in die Sofakissen fallen. Wie alles im Haus sind diese besonders pflegeleicht. „Wir wollten mit nassen Füßen ins Schlafzimmer laufen können und keinen Herzstillstand bekommen müssen, wenn Kinder über die Sofas toben oder Gäste auf dem Tisch tanzen“, so Kuenen schmunzelnd. Praktisch und ästhetisch ist die sommerlich-lässige Inneneinrichtung, die die Handschrift der südafrikanischen Designerin Sumari Krige trägt. In deren Stil hatte sich Kuenen während des Besuchs von Kriges Interiorgeschäft „La Grange“ in Kapstadt verliebt und sie prompt für die Gestaltung seiner Villa gebucht. Rustikale Accessoires und robuste Stoffe in afrikanischen Mustern verpassen dem sonst eher minimalistischen Stil des Hauses einen spannenden Ethno-Look, der sich bis in die untere Etage in Heimkino und Fitnessraum erstreckt.
Für sofortiges Wohlfühlen sorgen nicht nur die Kissenhüllen. „Als ich 2011 erstmalig auf die Insel kam, zog mich die ,Ibiza Magic‘, wie man hier so schön sagt, in ihren Bann“, so Kuenen. Wahrlich magisch ist das orange-rötliche Farbspiel des Himmels, das sich morgens aus den Betten der sieben Schlafzimmer sowie dem Poolhaus beobachten lässt. Oder der Zauber der Stille, der wie eine schützende Decke über dem Grundstück liegt. Kuenen ist sich sicher: „Die Villa ist nicht nur eco-friendly, sondern auch soul-friendly: Sobald man durch die Tür tritt, fällt der Alltagsstress ab.“