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Haute Couture der Hotellerie by Claudia Bette-Wenngatz | 15. Dezember 2013 | Offices

Orte zum Träumen, Entspannen und Genießen: Die Oetker Collection repräsentiert eine der inspirierendsten Sammlungen von Grandhotels dieser Welt, eine kleine, feine Anzahl von bisher sieben „Masterpiece Hotels“. Claudia Bette-Wenngatz sprach mit CEO Frank Marrenbach über Geschichte, Entwicklung und Expansion auf hohem Hotel-Niveau.

Eine Perlenkette als Symbol einer Hotelkollektion? Ein eigenwilliges Logo, bewusst gewählt. „Perlen stehen für die Verbindung von Individualität, Schönheit und Qualität“, erklärt Frank Marrenbach, CEO der Oetker Collection. „Die einzelnen Perlen fügen sich zu einem Strang, der die Häuser der Oetker Collection in Harmonie mit der Natur verbindet.“ Wir sitzen im stimmungsvollen Wintergarten von Brenners Park-Hotel in Baden-­Baden, der ersten „Hotel-Perle“, die 1941 von der Familie Oetker erworben wurde. Ein einzelnes Schmuckstück, aus persönlicher Vorliebe gewählt, das zu Beginn nicht als Glied einer Kette geplant war. Dennoch hatte das Familienunternehmen, mit Jahresumsätzen von rund 11 Milliarden im Jahr 2012, bereits damals ein ausgezeichnetes Gespür für die richtigen Investitionen.

Das ist bis heute so geblieben. Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden ist mit seinem Konzept von „exklusiver Urbanität auf dem Lande“ ebenso erfolgreich wie die weiteren drei Hotels im Besitz der Oetker-Gruppe: Das Hôtel du Cap-Eden-Roc in Cap d’Antibes hatte Rudolf-August Oetker 1969 vom Boot aus gesehen und ein Jahr später, als es zum Verkauf stand, per Telex von seiner Ranch in Argentinien aus erworben, ohne es besichtigt zu haben. Heute sind die 117 Zimmer und Suiten und zwei Privatvillen Hideaway und Hotspot zugleich. Kaum eine Größe aus Politik, Kunst, Kultur und Showbusiness, die hier – vor allem während der Filmfestspiele in Cannes – nicht residiert hat.

Ähnlich prominent ist die Klientel im Le Bristol im Herzen von Paris. Die stilvolle Stadtoase mit Innenhof, französischem Garten und Drei-Sterne-Restaurant von Chef Eric Frechon wurde 1978 erworben und gehört heute, vor allem nach der neuesten Millionen-Investion und Erweiterung um 29 Zimmer und Suiten, zu den schönsten Boutiquehotels der Seine-Metropole.

Ebenso geschmackvoll-elegant wie respektvoll-historisch ausgestattet ist das Château Saint-Martin & Spa, das 1994 in Oetker-­Besitz kam und mit 14 Hektar Park, Zwei-Sterne-Gourmetküche von Yannick Franques, Weinkeller im Felsen und Hochzeitskapelle punktet. „Jedes dieser Häuser ist verschieden, gemeinsam ist ihnen jedoch die DNA der Oetker Collection: die Nähe zum Gast, ebenso klassisches wie kontemporäres, aber kein minimalistisches Design, eine Destination, die Erlebnispotenzial garantiert und die Verpflichtung, zu jeder Stunde Gastlichkeit von höchster Qualität zu bieten. Wir wählen nur Orte aus, die uns inspirieren und den Geist befreien, wo Wärme und Harmonie Selbstverständlichkeit sind.“

Frank Marrenbach erläutert das mit einem Enthusiasmus, der Leidenschaft für den Dienst am Gast erkennen lässt, den er auch von den rund 2.000 Mitarbeitern erwartet. „Im Gesamtkonzern rangieren die Hotels ja unter ‚diverse Interessen‘. Das hat mich zwar ein bisschen geärgert, es ist aber ziemlich klar im Kontext, dass wir nicht mit so großen Umsätzen wie Nahrungsmittel, Bier oder Schifffahrt konkurrieren können. Aber ich habe schon den Ehrgeiz, der Oetker Collection innerhalb der Gruppe eine nachhaltig visible Präsenz zu verschaffen.“

Ausschlaggebend dafür ist auch die seit 2008 verfolgte Strategie, nicht nur Häuser in eigenem Besitz, sondern auch Hotels anderer Investoren zu managen. „Das bedeutet keine Abkehr vom Thema Eigen­tum. Eigentümer einer Immobilie zu sein und sie zu betreiben heißt ja Herr im eigenen Haus zu sein und das hat unbestreitbare Vorteile“, gibt Frank Marrenbach zu. „Aber wir wollen ja wachsen – und das bedeutet für uns vielleicht 15, nicht etwa 50 Hotels bis 2020 – um nur mal eine Hausnummer zu nennen. Unsere hochwertige Form der ­Hotellerie und Auffassung von Individualität passt in kein Riesenportfolio. Wir kennen und verstehen Eigentümer- ebenso wie Manager­bedürfnisse, haben das entsprechende Know-how und sind daher ein attraktiver Partner für Investoren.“ Auf diese Weise kam das Palais Namaskar im April 2012 zur Kollektion. Der französische Eigentümer hatte die Betreiber seines Lieblingshotels du Cap-Eden-Roc als beste Wahl für das Management des eigenen Hotels auserkoren. Mit Erfolg. Der marokkanische Palast vor den Toren von Marrakesch gewann bereits im ersten Jahr zahlreiche Auszeichnungen.

Aber nicht nur Ausstattung, Ambiente und Servicequalität sind es, die ein Oet­ker-Hotel dominieren sollen, sondern auch magische Momente, die einen Ort besonders machen. Der Lieblingstee am Nachmittag, in der Hängematte mit Meerblick serviert. Der gekühlte Champagner, der zum Sonnenuntergang auf der Dachterrasse mit Aussicht auf das Atlasgebirge bereitsteht. Oder das kleine Holzschild mit der Aufschrift  „Besetzt“, das man nur aufzuhängen braucht, um einen von sieben Stränden auf einer Insel ganz für sich allein zu haben, um dann für sich und die Liebste per Walkie-Talkie ein Picknick zu bestellen…

Letzteres kann der Gast auf Fregate Island Private erleben, eine der schönsten Privat­inseln der Welt auf den Seychellen, die seit Juli 2013 zur Masterpiece Collection gehört. Auf diese neueste „Hotel-­Perle“, ein Naturreservat mit 16 Pool-Villen und einheimischer Flora und Fauna, darunter Riesenschildkröten, ist Frank Marrenbach besonders stolz: „Hier bekommt man ein Robinson-Crusoe-Feeling, wie es nur noch an ganz wenigen Plätzen dieser Welt möglich ist.“

Das Kontrastprogramm zum Tropenparadies bietet L’Apogée Courchevel im wohl exklusivsten Skiort der französischen Alpen. Bei der Eröffnung am 11.12.2013 werden Oetker-Gäste nicht nur ein erstklassiges Hotel im Chaletstil mit 53 Zimmern und Suiten und einem Penthouse auf 1.850 Metern Höhe im Jardin Alpin vorfinden, sondern auch zahlreiche bekannte Gesichter. „Die Synergie mit unseren Hotels in Südfrankreich ist perfekt. Wir schließen dort im Herbst, sodass etwa 60 Prozent der Mitarbeiter, darunter auch Schlüsselpositionen wie Direk­tor oder Küchenchef, im Winter nach Courchevel überwechseln und dort bis zum Frühjahr bleiben“, erklärt Frank Marrenbach und schwärmt: „Über einen privaten Skilift haben unsere Gäste direkten Zugang zu den schönsten Pisten. Nach der Abfahrt eine Tasse heiße Schokolade auf der Terrasse mit Traumblick auf die Berge, abends vielleicht ein Fondue, und das alles im Ambiente, das von den weltbekannten Architekten India Mahdavi und Joseph Dirand mit Natur­materialien und Stoffen in warmen Erdfarben geschaffen wurde.“

Emotionen zu wecken und mit kühlem Kopf in die Zukunft zu schauen – das ist offenbar das Ziel der Oetker Collection.

IssueGG Magazine 01/14
City/CountryDiverse
Photographyby Oetker Collection