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„The Floating Seahorse“ by Uta Abendroth | 25. November 2016 | Prime Properties

Der Traum vom Wohnen auf dem Wasser bekommt in Dubai eine ganz neue Dimension. Im Persischen Golf entsteht derzeit das Inselprojekt „The Heart of Europe“. Eine dieser Inseln wird größtenteils aus schwimmenden Villen bestehen. Die nennen sich „The Floating Seahorse“ und sind wie Boote konzipiert, nur ohne Motor. Der Clou: Das Untergeschoss gibt durch riesige Panoramafenster den Blick auf ein Korallenriff frei. Namensgeber der schwimmenden Immobilie sind Seepferdchen, die im Riff heimisch werden sollen.

Es ist ein Anblick wie aus einem „James Bond“-Film, den man hier unten vom Bett aus hat: ein buntes Korallenriff, das sich hinter 15 Zentimeter dicken Acrylscheiben präsentiert. Dazu unzählige prächtig leuchtende Fische, die sich im türkisblauen Persischen Golf tummeln. „The Floating Seahorse“ ist eine schwimmende Villa vor der Küste Dubais, die atemberaubende Ausblicke auf den Meeresboden bietet, das Schlafzimmer sowie die beiden Bäder liegen unter Wasser. Und bald – so der Plan – sollen hier auch Seepferdchen zu sehen sein.

Der Name des Luxushausboots ist nämlich Programm, wie der ös­terreichische Investor, Josef Kleindienst, erklärt: „Das Seepferdchen gehört zu den gefährdeten Arten. Daher haben wir unterhalb der ­Wasservilla künstliche Korallenriffe installiert, in denen die See­pferdchen ungestört leben und brüten können sollen.“ Der Unter­nehmer, CEO der Kleindienst Group, ist Mitinitiator des „The Heart of Europe“-Projekts. Dafür werden sechs künstliche Inseln vor der Küste Dubais aufgeschüttet. Diese bilden wiederum einen Teil des noch größeren Projekts „The World“, dessen mehr als 200 ebenfalls künstliche Inseln zusammen und von oben betrachtet die Form einer Weltkarte wiedergeben sollen – und die sogar aus dem All zu sehen sein werden. Mehr als 320 Millionen Kubikmeter Kies werden dafür vom Meeresgrund gefördert und für die Eilande aufgeschüttet: Amerika im Westen, Eu­ropa und Afrika ungefähr in der Mitte, im Osten Asien und Australien. Ein 27 Kilometer langes künstliches Riff, das aus 34 Millionen Tonnen Felsen entsteht, soll den Archipel vor Strömungen schützen. Auf den Inseln ist dann für alle Annehmlichkeiten gesorgt, es wird Hotels und Luxushäuser geben, dazu Restaurants, Bars, Clubs und Ferienanlagen.

„Es ist ein ganz besonderes Gefühl auf dem ‚Floating Seahorse‘. Wohnen hat dort das Flair von Ferien.“ Faris Nader Hassan Ali

Die Insel „St. Petersburg“ wird zum größten Teil aus schwimmenden Villen gebildet. Deren Name: „The Floating Seahorse.“ Konzipiert von einem Architektenteam der Kleindienst Group. Das erste dieser schwimmenden Häuser liegt vor Anker, es wurde in einem Trockendock in Dubai gebaut. Der Rumpf aus Stahl geschweißt, der Aufbau aus Glasfaser, so bringt es die Konstruktion auf ein Gewicht von rund 240 Tonnen. Ein ausgeklügeltes Verankerungssystem, das rund 40 Zentimeter unter der Wasseroberfläche an den Längsseiten ansetzt und somit nicht aus den Panoramafenstern zu sehen ist, hält die boots­ähnliche Konstruktion an ihrem Platz und verhindert seitliches Abdriften. Die Tidebewegungen, die einen Höhenunterschied von bis zu 2,5 Metern mit sich bringen können, macht es problemlos mit. Über eine Art Landungssteg ist das „Floating Seahorse“ an das Wasser- und Stromnetz sowie andere Versorgungsnetze der Insel angeschlossen. Zusätzliche Solarpaneele auf dem Dach des obersten Decks helfen dabei, auf ressourcenschonende Weise Strom zu gewinnen.

Das eindrucksvolle Wasser-Domizil vor Dubai ist dreistöckig: Im rund 79 Quadratmeter großen obersten Stockwerk gibt es eine Freiluftbar mit Kitchenette und einen Whirlpool. Dessen gläserner Boden wird im Wohnzimmer darunter als Oberlicht wahrgenommen. Ein Diwan, der tagsüber zum Ausruhen einlädt, verwandelt sich für die Nacht in ein Bett unter freiem Himmel. Hier oben ist der perfekte Platz für ein Dinner mit Blick in den Sternenhimmel oder für eine Party mit Freunden.

Das mittlere Deck, insgesamt rund 152 Quadratmeter groß, bildet die Wohnebene mit fast schon loftartigem Charakter. Der Wohn­bereich ist zum Esszimmer ebenso offen wie zur Küche. Vorhänge können bei Bedarf zwischen den einzelnen Abschnitten als Raum­teiler eingesetzt werden. Die vom Boden bis zur Decke reichenden Fenster lassen sich aufschieben, sodass man aus dem Inneren ungehindert auf das Meer blickt. Der Außenbereich des Decks wurde so gestaltet, dass man hier sonnenbaden kann und über eine ­Leiter zum Schwimmen ins Wasser gelangt. An einer Stelle gewährt das Deck einen Blick durch den Boden in die Unterwasserwelt. So ist der künstlich angelegte Korallengarten zu sehen. Die Meerestiere – denn das sind Korallen – wurden extra vor das Schlafzimmerfenster des „Floating ­Seahorse“ verpflanzt. Sie stammen vom Gelände des „Burj Al Arab“, Dubais Luxushotel, das bereits in den Neunzigerjahren auf einer künstlichen Insel errichtet worden war.

Optisch am spektakulärsten ist die eingangs bereits erwähnte unterste Etage des Hauses, deren 80 Quadratmeter wirklich vollständig im Wasser liegen – mit dem Korallenriff vor großzügigen Panoramafenstern. Egal, ob man im Bett liegt oder in der frei stehenden Badewanne: Stets hat man das ­Treiben der vielfältigen Riffbewohner vor Augen, ein Anblick, der gleichermaßen beruhigend und dynamisch ist, mit nichts zu vergleichen. Hinzu kommen die Strahlen der Sonne, die in Dubai an ­mindestens 360 Tagen im Jahr scheint, die in die geringe Tiefe vordringen und das Wasser zum Leuchten bringen. Wer einmal eine Pause von allzu vielen Eindrücken und dem Unterwasserkino braucht, der sollte die Gardinen zuziehen und sich einfach dem sanften Schaukeln hingeben – hier dürfte wirklich jeder himmlisch gut schlafen. Faris Nader Hassan Ali, Eigentümer der ersten schwimmenden Villa, sagt: „Es ist ein ganz besonderes Gefühl auf dem ‚Floating Seahorse‘. Wohnen hat dort das Flair, als wäre man ständig in den Ferien.“

Josef Kleindienst ist überzeugt, mit den „Floating Seahorses“ weltweit neue Maßstäbe auf dem Markt für luxuriösen Lifestyle setzen zu können – selbst in Dubai, das nicht eben arm ist an herausragender Architektur. Das Interior ließ er mit besonders edlen Materialien ausstatten, darunter Marmor, Wandvertäfelungen und Parkettböden aus Harthölzern, Leder, Glas und Chrom. Zudem ist das „Floating Seahorse“ mit modernster Technik bestückt, unter anderem mit Klima­anlagen, die sich für jedes Deck individuell steuern lassen. Das ­Feeling jedenfalls ist einzigartig. Mal wähnt man sich in einer Villa, mal eher auf einer Superyacht – und in der Ferne sieht man stets die glitzernde Skyline Dubais.

 

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City/CountryDubai/ United Arab Emirates
PhotographyRobert Lintescu
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