Making his MARK by Michaela Cordes | 31. August 2018 | Personalities
Schwarz-weiß gestreift mit einem Schuss Orange – derzeit gibt es wohl in ganz New York City kein Luxushotel mit mehr Esprit und Chic als das sehr europäisch geprägte „The Mark“ an der Upper East Side. Hinter dem erfolgreichen Konzept steht ein ungewöhnlicher Hotelier: Izak Senbahar. Geboren in der Türkei, von Beruf Maschinenbauer, ein Charmeur alter Schule mit einem Faible für Trommelwirbel. GG traf das Mastermind hinter dem vielleicht besten City-Hotel der Welt.
Aus den großen Fenstern im 33. Stock hat man einen atemberaubenden Blick über den Beton-Dschungel von Midtown Manhattan. Auf dem Schreibtisch von Firmenchef Izak Senbahar bietet sich ein sehr ähnliches Szenario: Papierstapel türmen sich wie Wolkenkratzer. „Jeder Stapel ist eines unserer Projekte“, sagt der Präsident der Alexico Gruppe. Sein Unternehmen ist spezialisiert auf den Bau von Luxuswohnungen und Hotels. „Ich mache mir immer Notizen, egal wo ich bin. Die sammle ich und schicke sie dann per E-Mail an mein Team. Und das hier“, sagt Senbahar, der mich an den Schauspieler Al Pacino erinnert, und deutet auf den Stapel ganz rechts, „das sind meine Ideen und Gedanken zum ,The Mark‘.“ Das traditionsreiche Hotel an der Ecke Madison Avenue und 77. Straße besteht seit 1927, Senbahar hat es vor zwölf Jahren gekauft. Für die Gestaltung gewann er Jacques Grange, den berühmten französischen Innenarchitekten. Der hat dem Haus eine glamouröse neue Ästhetik verpasst. Die French Connection hört aber hier nicht auf: Spitzenkoch Jean-Georges Vongerichten tischt im „The Mark Restaurant“ auf. Und auch der General Manager des Hotels, Olivier Lordonnais, stammt aus Paris. Der Mix aus französischem Esprit und amerikanischem Komfort zeigte schnell Wirkung: Seit der Wiedereröffnung 2009 hat sich „The Mark“ zu einem einzigartigen Treffpunkt entwickelt und dem etwas angestaubten Image der Upper East Side von New York eine dringend erforderliche Frische verpasst.
Gerade wurde Ihr Hotel vom deutschen Wirtschaftsmagazin „Bilanz“ zum besten City-Hotel der Welt gekürt. Es ist der aktuellste von vielen Preisen, die das „The Mark“ in den letzten Jahren gewonnen hat. Sie selbst treten dabei kaum in Erscheinung und genießen Ihren Erfolg recht bescheiden. (Lächelt) Das ist wie beim Synchronschwimmen: Nach außen muss es leicht aussehen, aber unter Wasser arbeiten wir sehr fleißig. Ich hege eine große Leidenschaft für das „The Mark“ und unsere Marke. Ich wollte es immer zum besten Hotel New Yorks machen – wenn nicht der Welt. Ich bin besessen von Details – visuell, ästhetisch, was unseren Service angeht und das Erlebnis, das man bei uns hat. Ich studiere Hotels. Ich liebe Hotels!
Ist dieses Ihr erstes? Nein – ich habe schon zuvor Hotels gebaut und betrieben. Aber nie zuvor auf einem solchen Level.
Sie haben das „The Mark“ nach dem Kauf ganz neu entworfen? Dafür haben wir den französischen Designer Jacques Grange ausgewählt. Sein Schwarz-Weiß-Thema in der Lobby wurde zu einem Modestatement und hat für viele andere Unternehmen Trends gesetzt. Wir haben weitere große Künstler wie Ron Arad, Eric Schmitt, Vladimir Kagan, Mattia Bonetti oder Paul Mathieu gebeten, für uns einzigartige Möbel und Kunstwerke zu entwerfen. Wir nennen sie die „The Mark Collection“.
Sind Sie auch in das tägliche Geschäft involviert? Ich teile meine Arbeitstage in zwei Hälften. Bis 17:30 Uhr kümmere ich mich um meine Immobilien- und Bauprojekte. Dann hole ich mir einen Kaffee und ein Stück Schokolade und beschäftige mich konzentriert mit dem „The Mark“. Die Marke ist zu meiner Leidenschaft geworden. Ich schaue mir alle Marketingpläne an, unsere Social-Media-Kanäle, entwickle neue Ideen und neue Produkte. Was immer wir entscheiden, es geht immer darum, unseren Gästen ein noch schöneres Erlebnis bieten zu können.
Was unterscheidet das „The Mark“ von anderen Hotels? Unsere Mission ist ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Wir versuchen stets aufs Neue, eine unkomplizierte, luxuriöse Umgebung zu schaffen. Alles ist erst einmal ein „Yes!“, es sei denn, es ist ein zu verrückter Wunsch. Beim Auschecken fragen wir immer: „Wie können wir Ihren nächsten Besuch noch besser machen?“ Wir schätzen Feedback – negatives und positives. Jeder Hinweis wird mit unserem Team geteilt und wir reagieren darauf. Ich denke, dass sich viele Menschen immer mehr von materiellen Dingen weg- und zu besonderen Erlebnissen hinbewegen. Zu meinem Geburtstag würde ich mich zum Beispiel mehr über eine Reise als über ein materielles Geschenk freuen. Wenn man mit Freunden oder der Familie reist, schafft man unbezahlbare Erinnerungen fürs ganze Leben. Ich denke, unser Job im „The Mark“ ist es, den Gästen ihren Aufenthalt so unvergesslich zu machen, dass sie wiederkommen möchten. Wenn Sie an New York denken, möchten wir, dass Sie automatisch denken: „The Mark“!
Sie wurden in der Türkei geboren und verließen Ihr Zuhause mit 17 Jahren, um in den USA zu studieren. Sie wurden Maschinenbauer und heute sind Sie einer der größten Entwickler von Luxusimmobilien in New York. Eine ungewöhnliche Karriere für den Sohn eines BH-Herstellers aus Istanbul … Unterschätzen Sie nicht das Herstellen von BHs – das hat große Vorteile (schmunzelt). Meine Eltern schickten mich damals aufs französische Lycée in Istanbul. Das war eine sehr strenge Schule. Als ich 1977 meinen Abschluss machte, führten die starken politischen Unruhen unter den Faschisten, Kommunisten, Sozialisten und all den anderen Bewegungen dazu, dass die Universitäten für mehrere Monate geschlossen wurden. Mein Vater entschied damals: Du musst das Land verlassen! Er glaubte immer sehr an eine gute Ausbildung. Meine ehemalige Schule bot an, uns Schüler an ausländischen Unis unterzubringen, und die türkische Regierung unterstützte dies mit Stipendien, wenn man einen sehr anspruchsvolle Test bestand. Ich schaffte ihn und wurde mit zehn weiteren Studenten nach Lausanne in der Schweiz vermittelt. Aber ein Freund von mir sagte: „Das ist zu erwachsen für uns! Es gibt da nur einen einzigen Club! Da gehen wir ein!“ Wir liebten es, abends auszugehen, und Istanbul war eine Party-Stadt. Da sagte ein anderer Freund: „Ich spreche mit meinem Vater. Er ist befreundet mit dem Dean of Engineering an der Universität von Washington.“ Und schon waren wir auf dem Abflug in die USA!
Gefiel Ihnen das? Machen Sie Witze? Ich war begeistert! Der Dean sagte: „Schick die Jungs rüber, ich kümmere mich um sie.“ Und wissen Sie was? Seine Familie wurde unsere Familie. Sie kümmerten sich um alles. Wir sprachen ja kaum englisch damals. Als ich meinen Uniabschluss machte, riet er mir: „Izak, du hast einen guten Geschäftssinn. Du solltest noch einen Master machen und nach New York gehen. Dort ist das Geschäft.“ So kam ich schließlich nach New York an die NYU – und verliebte mich in diese Stadt! Ich wollte an die Wall Street und nahm jeden Abend Kurse. Ich hatte einen Mentor: Heinz Riehl, ein großer deutscher Kerl, der tagsüber bei Citibank mit Aktien handelte und abends Studenten ausbildete. Ich hatte keine Greencard und konnte kein Job-Interview bekommen. Eines Tages hörte ich, wie er rief: „Mr. Senbahar, wollen Sie einen Job?“ Ich antwortete: „Ist das ein Scherz?“ Er sagte: „Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber derjenige, der meinen Kurs mit der besten Note abschließt, bekommt einen Job von mir!“ Zur gleichen Zeit bekam ich aber durch eine Kollegin ein Angebot, für eine französische Firma mit dem Namen Sucres et Denrées zu arbeiten. So wurde ich innerhalb von drei Jahren zum Head Trader. Goldman Sachs machte mir das Angebot, nach London zu gehen. Aber ich wollte New York nicht mehr verlassen.
Wie wurden Sie schließlich zum Bauunternehmer? Während ich noch überlegte, wie es weitergehen sollte, erzählte mir ein Freund von einem türkischen Unternehmer, der in Manhattan seinen ersten Wolkenkratzer bauen wollte. Ich musste lachen, denn ich verstand ja nichts vom Baugeschäft. Als er für ein paar Tage nach New York kam, gingen wir auf einen Drink und ich sagte ihm: „Ich habe null Ahnung von Ihrer Branche!“ Er entgegnete nur: „Schauen Sie, ich kenne niemanden in New York. Ich spreche kein Englisch. Sie aber, und Sie sind auch noch Ingenieur – Sie sind mein Mann!“ Ich war sehr nervös und fragte vorsichtig, ob wir nicht erst einmal mit einem kleinen Townhouse anfangen könnten. Ich erinnere mich bis heute an seine Antwort: „Sie sind jung und haben Zeit. Ich bin in meinen Sechzigern und habe keine Zeit zu verlieren. Also sorgen Sie sich nicht um mein Geld. Wir werden ein großes Gebäude bauen. Ich bringe es Ihnen bei.“ Also dachte ich mir, ich habe den Mann genug gewarnt. Gemeinsam haben wir ein tolles Gebäude am Central Park West gebaut, das bis heute gut aussieht. Nach einem weiteren Wolkenkratzer, diesmal auf der Ostseite von Manhattan, wollte er sich mehr auf Infrastrukturgebäude konzentrieren. Ich auf der anderen Seite wollte weitere Luxuswohnungen entwickeln. Daher gründete ich damals meine eigene Firma und baute weiter.
Detailverliebtheit – ist das eine Eigenschaft, mit der Sie großgeworden sind? Ich denke nicht. Das hat sich über die Zeit so entwickelt. Je mehr ich baute, umso mehr beschäftigte ich mich mit Design und Ästhetik. Gutes Design machte mir Spaß und schlechtes fing an mich zu ärgern. Wenn ein Hotelzimmer mir nicht gefällt, dann bitte ich um ein anderes. In Hotels, in denen ich häufiger wohne, weiß ich schon vorher genau, wo ich schlafen werde. Aber in einem neuen Hotel (er lacht, während er dies sagt) wartet meine Frau in der Lobby auf mich, bis ich das richtige Zimmer gefunden habe. Aber ich bleibe immer sehr freundlich, ich sage dann einfach nur: „Ich bin nicht happy – ich brauche ein anderes Zimmer.“
Anders als andere Luxushotels ist das „The Mark“ innerhalb weniger Jahre so etwas wie eine Lifestyle-Marke geworden. In Ihrem neuen Online-Shop verkaufen Sie Regenschirme, Geschirr und Reisetaschen, alles mit dem Logo des Hotels. Ich liebe es, diese Marke zu entwickeln. Unser Kreativteam und ich sitzen wöchentlich mehrere Stunden um einen Tisch und entwickeln Ideen wie etwa den Blumenwagen, der auch im Winter vor unserem Haus steht, den Hotdog-Stand, Bergdorfs 24-Stunden-Lieferservice für unsere Gäste, unsere eigenen Fahrräder und Fahrradrikschas, Schlitten, um im Winter im Central Park rodeln zu gehen, und das eigene „The Mark“-Segelboot, mit dem man auf dem Hudson schippern kann, natürlich mit einem Glas Champagner in der Hand. Wir versuchen immer wieder, unsere Gäste mit originellen Ideen zu überraschen.
Sie sind also das Mastermind, das hinter den Kulissen die Strippen zieht! Waren Sie persönlich involviert in jedes Detail, als Sie das Hotel entwickelten? Ich saß in jeder Art von Stuhl und habe an die elf Matratzen getestet. Ich habe Duschen, Seifen, Shampoos, Croissants, Gabeln und Kaffee ausprobiert. Und ich werde dasselbe wieder tun, wenn wir uns an den Bau des nächsten „The Mark“ machen. Wir haben gerade in Paris unterschrieben. Ich möchte gern zunächst einmal drei weitere Häuser bauen, also als nächstes London und L.A. Wir brauchen gute Locations – das ist die Herausforderung. „The Mark“ in Paris wird direkt an der Seine stehen, gegenüber vom Eiffelturm, mit einer Dachterrasse und einem Spa. Wir werden es wieder mit demselben Team designen. Ich bin sehr glücklich, auch für dieses Projekt Jacques Grange gewonnen zu haben. Es ist aufregend, mit einem so talentierten Team zu arbeiten.
Sind Sie auch deshalb so ein erfolgreicher Hotelier geworden, weil Sie privat gern Gesellschaften und Partys geben? Hilft es zu wissen, was ein guter Gastgeber können muss? Wenn Sie ein Hotelier sein wollen und dazu ein erfolgreicher, dann müssen Sie Menschen mögen und das Dienstleistungsgeschäft verstehen. Wenn Sie eher introvertiert sind, versuchen Sie lieber etwas anderes. Das Hotelgeschäft ist ein soziales!
Was sind essenzielle Dinge, die ein gutes Hotel braucht? Für mich gehört – außer der Tatsache, dass das Zimmer sauber und ästhetisch ansprechend sein muss – dazu, dass es eine Dusche mit hohem Wasserdruck gibt, eine feste Matratze, luxuriöse Bettwäsche, einen großen Fernseher und schnelles Internet.
Wie wichtig ist gutes Licht? Sehr wichtig! Ich lasse niemanden unser Lichtkonzept anfassen, außer unseren Lichtdesigner Hervé Descottvs. Er kümmert sich um alle Einstellungen in dem computergesteuerten System, und niemand anders darf daran herumspielen. Ich kann Lobbys nicht ausstehen, die so hell sind, dass man das Gefühl hat, man betritt einen Operationssaal.
Bilden Sie Ihr Personal selbst aus? Es gibt eine Fülle von interessanten, internationalen Menschen, die jedes Jahr sehr gute Hotelschulen beenden und gern zu uns kommen möchten. Unser Personal wird von unserem General Manager trainiert: Olivier Lordonnois. Wir treffen uns jeden Dienstag am frühen Morgen und gehen alles durch: von ästhetischen Fragen bis zum täglichen Geschäftsablauf. Wir diskutieren auch sämtliche Kommentare unserer Gäste.
Eine der glamourösesten Nächte in New York ist die alljährliche Met-Gala, bei der sich Stars von großen Designern einkleiden lassen. Dieses Jahr machten sich Rihanna, Gigi Hadid und Kendall Jenner in Ihrem Hotel für den großen Abend zurecht. Fast alle Gäste der Gala machen sich im „The Mark“ zurecht. Das sorgt für eine fast surreale Atmosphäre, wenn alle das Hotel verlassen, um zum Metropolitan Museum zu fahren. Meistens statten wir die After-Show-Party aus, zu der alle Gäste nach dem Dinner zurückkehren. Wir hatten hier schon unfassbar coole Performances, das reicht von Justin Timberlake bis Migos. Dieses Jahr hat Donatella Versace zusammen mit Anna Wintour die After-Show-Party bei uns gegeben. Es war ein fantastischer Abend!
Wie viel macht es aus, dass Sie mit dem „The Mark“ auch einen europäischen Blick und ein europäisches Lebensgefühl in den New Yorker Hotelmarkt gebracht haben? Ich glaube, der europäische Lifestyle wird sehr geschätzt in New York. Da Europäer nun mal wissen, wie man herzliche Gastfreundschaft lebt. Das soll nicht heißen, dass die Amerikaner es falsch machen. Im Gegenteil, viele Amerikaner haben ein Geschäft daraus gemacht, den alten europäischen Style zu perfektionieren. Du musst das richtige Ambiente schaffen. Ich frage mich stets: Wie erreichen wir es, dass man sich bei uns gut und zu Hause fühlt?
Wie viele Menschen arbeiten im „The Mark“? Wir haben sehr viele Angestellte – um die 300 Personen –, weil wir uns ganz gezielt auf den Service konzentrieren. Wir involvieren das gesamte Personal und fragen täglich nach Feedback. Jeder im Team fühlt sich deshalb wie ein Teil einer großen Familie.
Als 2012 der Hurrikan Sandy Tribeca und andere Wohngegenden unbewohnbar machte, fanden viele überzeugte Downtown-New-Yorker Zuflucht in Ihrem Hotel. Das „The Mark“ war in den Tagen damals fast omnipräsent in den Tageszeitungen, weil so viele Prominente bei Ihnen Obdach suchten. Ganz plötzlich war die Upper East Side wieder schwer angesagt. War das damals ein Wendepunkt für Ihr Hotel? Ich würde es nicht als Wendepunkt bezeichnen – das „The Mark“ hat damals schon gerockt! Während Sandy wütete, sah es bei uns in der Lobby aus wie Après-Ski in einem Hotel in Gstaad – nur für 72 Stunden nonstop. Alle saßen fest und hielten sich in der Lobby, in der Bar und im Restaurant auf. Wir behielten alles offen, rund um die Uhr. Jean-George Vongerichten, der Chef des Restaurants, lieferte uns Essen auch von seinen weiteren Restaurants der Stadt. Es war eine nicht enden wollende Party! Und so ist es passiert, dass viele auf einmal wieder auf den Geschmack für die Uptown und die Gegend um die Madison Avenue gekommen sind. Coole Downtown-Menschen wurden auf einmal nostalgisch und vermissten den manikürten, luxuriöseren Look und das Gefühl der Upper East Side. Heute ist es so, dass Leute aus Downtown zu mir kommen und sagen: „Izak, du schaffst es wirklich, das Beste aus Downtown und Uptown zu mixen und hier ein unfassbares Ambiente zu schaffen!“
Was war Ihre Vision, als Sie 2006 den Kaufvertrag für das Gebäude unterschrieben? Ich hatte große Pläne. Ich wollte ein Mekka für die Mode-, Kunst-, Hollywood- und Businesswelt schaffen. Ich wollte ein gemütliches, aber dennoch faszinierendes Design. Ich wollte europäisches Flair. Und eine Bar und ein Restaurant mit einer breit gefächerten Speisekarte – von Kaviar bis Pizza.
Sind Ihre Söhne Alexi und Oliver interessiert, ins Geschäft einzusteigen? Ja. Einer von den beiden arbeitet bereits mit mir, hat gerade einen Herzog-&-de-Meuron-Bau in Downtown beendet und begleitet mich neuerdings zu allen strategischen Meetings, die das „The Mark“ betreffen.
Mit Ihrem jüngsten Wohnprojekt, dem spektakulären 60-Stock-Gebäude von Herzog & de Meuron, „56 Leonard“, feierten Sie gerade ebenfalls einen großen Erfolg. Die Eigentumswohnungen verkauften sich in Rekordzeit. Wir haben in nur sechs Monaten Wohnungen für eine Milliarde Dollar verkauft! Ich weiß nicht, ob es das in New York zuvor schon mal gegeben hat. Aber vergessen Sie nicht: Das war mein zweiter Anlauf! Ich hatte mein Sales-Office für diese Apartments schon 2008 eröffnet – am selben Tag, als die Lehman Brothers Bank pleite ging, was natürlich nicht so geplant war. Aufgrund der Finanzkrise musste ich vier Jahre warten, bis wir den Bau wieder aufnehmen konnten. Man braucht Geduld in diesem Geschäft.
Eine letzte Frage: Ich erinnere mich an eine fantastische Silvesterparty vor ein paar Jahren, bei der Sie nach Mitternacht zusammen mit Paul McCartney ein sensationelles Bongo-Duett zum Besten gaben. Wie kommt es, dass Sie ein so guter Bongospieler sind? Ich hatte immer schon ein gutes Rhythmusgefühl und begann schon in der Schule, auf meinem Pult und zu Hause auf Töpfen zu trommeln. Ich trommelte eigentlich auf allem, was sich mir anbot. Es hat meine Mutter verrückt gemacht, bis zu jenem Tag, als sie plötzlich anfing zu meinem Beat zu tanzen. Ich wusste in dem Moment, ich hatte es in die Big League geschafft (lacht). Als ich es mir später leisten konnte, Bands oder DJs für private Partys anzuheuern, schloss ich mich der Band oft an und spielte für meine Gäste. Die Neujahrsparty, die Sie gerade erwähnten, hat sehr viel Spaß gemacht – wir haben den Boden zum Beben gebracht!