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Eine Insel für sich allein oder 50 Freunde by Uta Abendroth | 23. November 2018 | Prime Properties

In der Roaring Water Bay vor der Küste von West Cork liegt Horse Island. Ein Haupthaus und sechs Gästehäuser stehen auf der idyllischen Privatinsel, die man in wenigen Minuten per Helikopter oder Boot vom Festland aus erreicht. Die typisch irische Landschaft ist spektakulär, der Blick aufs Meer von jedem.

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auf Horse Island eine Kupfermine. Damals lebten 137 Minenarbeiter auf der Insel in der Roaring Water Bay – doch seit der Schließung der Mine 1874 verfielen die einfachen Steinhäuser, das Eiland lag brach. Dann kam Adrian Fitzgibbon, ein ehemaliger Banker: Aus einer Laune heraus gab er ein Gebot ab für den Erwerb von Horse Island, er rechnete nicht wirklich mit dem Zuschlag. Doch plötzlich gehörte der rund 63 Hektar große felsig-grüne Flecken im Meer vor der südirischen Küste ihm. Das war 2007. Debbie, seine Frau, sah sich die Überbleibsel der Gebäude an und entschied, dass man aus allen noch etwas machen könne. Zehn Monate hat es gedauert, bis aus dem Haupthaus, das gerade noch als heruntergekommene Scheune benutzt wurde, ein ebenso stilvoller wie gemütlicher Rückzugsort für die Großfamilie entstanden war.

Die Fitzgibbons haben fünf Kinder, und so verwandelte sich die Insel für sie in eine Art Abenteuerspielplatz: „Als Familienrefugium funktioniert Horse Island sehr gut“, sagt Adrian Fitzgibbon, „denn hier bieten sich viele Aktivitäten an: Piertauchen, Kajakfahren, Tennis oder Schatzsuche.“ So haben sie die Kinder die meiste Zeit von elektronischen Geräten ferngehalten. „Sie hatten größere Freiheiten, als das für Kinder heute üblich ist.“ Außerdem, erzählt er, hätten sie im Sommer immer viele Gäste, oft sind bis zu 50 Personen auf der Insel. Die Häuser lägen gut verteilt und jeder habe sein eigenes Bett. „Bei großen Feiern haben wir zusätzlich Zelte auf der Wiese aufgestellt – ein Riesenspaß für alle!“

Horse Island ist in Fitzgibbons Augen ein Ort, um den Sorgen der Welt zu entkommen. Es gibt kilometerlange Wege, auf denen man wandern und atemberaubende Ausblicke genießen kann. Und die verändern sich ständig, abhängig von der Stimmung des Himmels und des Ozeans. „Es gibt Tage, an denen das Meer so ruhig daliegt, dass man mit dem Boot bis zum letzten Außenposten Südirlands fahren kann, dem Fastnet Rock. Dort lässt man dann den Anker fallen und kann – in meinem Fall – eine Zigarre rauchen“, sagt Adrian Fitzgibbon. An anderen Tagen gibt es eindrucksvolle Stürme, die für fantastische, belebende Spaziergänge sorgen, gefolgt von einer schönen Sauna und einem heißen Getränk am Kamin.

Das Haupthaus auf Horse Island liegt auf einer Anhöhe mit Blick auf die Roaring Water Bay. Der Komplex setzt sich aus drei jeweils zweistöckigen Gebäuden zusammen, die sich um einen Innenhof gruppieren. Das große Wohnzimmer inklusive Kamin liegt mittig zwischen den beiden anderen Gebäudeteilen. Einen so großzügigen, modernen Raum würde man in dem grauen Steinhäuschen gar nicht erwarten, aber dank der Öffnung über zwei Etagen und der extragroßen Panoramafenster ist alles lichtdurchflutet und hell. Auf der Galerie oberhalb des Salons gibt es ein separates TV-Zimmer. Im westlichen Flügel befinden sich die Küche und das Esszimmer im Erdgeschoss, darüber der Master Bedroom und eine Dachterrasse. Im Ostflügel sind fünf Schlafzimmer eingerichtet; insgesamt gibt es im Haupthaus vier Badezimmer. Der Innenhof – von allen drei Flügeln zu betreten – ist selbst bei windigem Wetter ein perfekt geschützter Raum im Freien. Auf dem riesigen Holzdeck kann man in der Sonne liegen, an einer langen Tafel sitzen und essen, Pizza im Holzofen backen oder ein Barbecue auf dem Holzkohlegrill zubereiten. Von hier hat man außerdem Zugang zu einem Weinkeller und weiteren Nebengebäuden.

Originell sind die sechs Gästehäuser und -cottages auf Horse Island, die alle ihre eigenen Namen haben: Pier House, Well House, Pump House, Beach House, White Cottage und Stone Cottage. Jedes dieser Gebäude variiert in Größe und Stil, mal können dort zwei Personen übernachten, mal sind es vier oder sechs. Sie alle verfügen über Wohnzimmer, Küchen und Bäder, das Pier House sogar über eine Sauna. Wie beim Haupthaus muss man auf keinen Komfort verzichten, und der Kontrast zwischen den dunklen Steinmauern außen und der modern-weißen Optik drinnen wirkt ebenso überraschend wie einladend.

Um die Insel unabhängig versorgen zu können, hat Horse Island ein eigenes Stromnetz, das von drei Dieselgeneratoren gespeist wird. Zusätzlich gibt es eine Reihe von Windturbinen, die Batterien aufladen, um im Fall des Falles für elektrisches Licht zu sorgen. Trinkwasser wird von einem sogenannten Aquifier, einem Grundwasserleiter, gefördert, der rund 120 Meter unter dem Meeresboden liegt. Das Wasser ist von ausgezeichneter Qualität, es wird im Pumpenhaus auf dem Weg zum Wassertank, der auf dem höchsten Punkt der Insel liegt, gefiltert und aufgeweicht, bevor es mit entsprechendem Wasserdruck zu den Häusern geleitet wird. Ein 45 Meter langer Pier mit Slipway und Offshore-Lizenz ist installiert, sodass Horse Island auch mit größeren Booten gut zu erreichen ist. Der Hafen ist groß genug, dass mehrere Boote gleichzeitig dort liegen können; darüber hinaus gibt es ein separates Bootshaus mit einem großen Lagerraum neben dem Pier. Der Hubschrauberlandeplatz macht es möglich, die Insel nicht nur über das Meer, sondern auch aus der Luft zu erreichen. Und dann gibt es noch eine kleine Farm auf dem Eiland: Zum Hof gehört ein Hauptviehstall, dessen moderne Bauweise den Tieren maximale Bewegungsfreiheit gibt, wenn sie nicht gerade auf der Weide sind. Außerdem gibt es ein Gerätehäuschen, eine Werkstatt und einen Generatorschuppen. Alle Schuppen sind um einen Betonhof herum angeordnet.

Familie Fitzgibbon hat in den letzten Jahren sehr viel Zeit auf der Insel verbracht. Sie hatte auch Pläne, auf Horse Island eine eigene Whiskey-Brennerei zu errichten, samt Besucherzentrum, Café, Whiskey-Bar und Fasslagern. Doch das Vorhaben wurde nicht genehmigt. Nun sind die Kinder groß, die Familie kommt immer seltener auf der Insel zusammen. Zeit weiterzuziehen, meint Adrian Fitzgibbon. „Ich würde sagen, Horse Island kann alles sein, was man will und was der jeweilige Besitzer daraus macht. Man kann hier ganz für sich sein, obwohl die Insel leicht zu erreichen ist, man kann feiern, ohne Nachbarn zu stören, wie man es eben gerade mag. Ich hoffe, die neuen Besitzer werden es genauso genießen wie wir.“

IssueGG Magazine 01/19
City/CountryWales, United Kingdom
PhotographyJakub Walutek, Janice O'Connell
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