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Buntes Madrid by Merle Wilkening | 2. September 2022 | Playground

Spaniens Hauptstadt präsentiert sich weltoffen, kontrastreich und zunehmend grün. Im wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Landes ist die Lebensfreude bis tief in die Nacht zu spüren.

Bei rund 3,3 Millionen Einwohnern ist Madrid eine der bevölkerungsreichsten Städte Europas. Ihre Geschichte reicht zurück ins 9. Jahrhundert, bis zum Jahr 1085 stand sie unter islamischer Herrschaft. Hauptstadt von Spanien ist Madrid seit 1561 und bis heute Heimat der Regierung und der königlichen Familie – auch wenn der Palacio Real nur noch als offizielle Residenz dient, nicht mehr als Wohnsitz. Gebäude aus verschiedenen Epochen prägen das Stadtbild. Verwinkelte Gassen, opulente Paläste und Denkmäler treffen auf Wolkenkratzer im Geschäftsviertel. Östlich der von Kolonnaden umsäumten Plaza Mayor im Herzen der Altstadt führt die berühmte Kunstmeile Paseo del Arte zum Mittelpunkt des Madrider Kulturlebens. Drei Museen von Weltrang liegen nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt: das Museo del Prado mit spanischen Meisterwerken von Velázquez, Goya und El Greco, das Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza schräg gegenüber und das Museo Reina Sofía, das Picassos ikonisches „Guernica“ beherbergt.

Madrid positioniert sich auch auf dem Immobilienmarkt als hochattraktive Metropole und zieht neben nationalen Käufern besonders französische sowie zunehmend mexikanische und argentinische Interessenten an. Die Nachfrage übertrifft das Angebot in der dicht besiedelten Stadt bei Weitem. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet Madrid die stärkste Preissteigerung innerhalb Spaniens, mit Ausnahme der Balearen. Begehrte Lagen wie der Bezirk Salamanca mit den traditionellen Vierteln Recoletos, Goya und Lista erzielten 2021 Durchschnittspreise von 6.100 Euro pro Quadratmeter.

Das hauptstädtische Leben spielt sich bis spät in die Nacht auf den Straßen ab. Wie über- all in Spanien üblich, beginnt das Abendessen erst ab 21 Uhr. In der Markthalle San Miguel warten Klassiker wie Tapas und Paella. Das „Fayer Madrid“ serviert moderne israelische Küche. Lange Tradition pflegt das 1725 eröffnete „Botín“ – laut Guinnessbuch der Rekorde das älteste Restaurant der Welt. Dem täglichen Trubel entfliehen die Madrilenen im Park Buen Retiro; gemeinsam mit der Prachtstraße Paseo del Prado wurde die grüne Oase im letzten Jahr zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. An heißen Tagen findet man außerdem im Stadtpark Madrid Río Abkühlung und Erholung.

Wo einst Verkehr über den Autobahnring donnerte, lockt seit 2011 eine Grünanlage am renaturierten Flussufer des Manzanares, ein Paradebeispiel nachhaltiger Stadtentwicklung. Mit einem umfassenden Konzept will sich Madrid in Zukunft noch umweltfreundlicher präsentieren. Ein 75 Kilometer langer Stadtwald, für den rund eine halbe Million Bäume gepflanzt wird, soll die Luftqualität verbessern und jährlich 175.000 Tonnen CO2 speichern. Gepflanzt werden besonders einheimische Arten, die wenig Wasser benötigen. Die grüne Stadtmauer ist Teil des Vorhabens „Madrid 360“, das sich an den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen orientiert.

IssueGG Magazine 04/22
City/CountryMardrid, Spanien
Photography