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Heavens! by - | 1. Juni 2023 | Prime Properties

Er ist einer der einflussreichsten Architekten der Gegenwart: Der gebürtige Franzose Jean Nouvel, Jahrgang 1945, hat in 50 Jahren Architekturkarriere mit spektakulären Bauten unsere Städte geprägt. Er hat weltweit mehr als 200 Werke geschaffen – darunter renommierte Projekte wie die Oper von Lyon, den Louvre Abu Dhabi und das Nationalmuseum von Katar. Die Villa Maeterlinck an der Côte d’Azur trägt als privater Rückzugsort ebenso seine unverkennbare Handschrift.

Mit Gründung seines Pariser Büros startet Nouvel in den 1970er-Jahren seine architektonische Laufbahn. Das Institut du Monde Arabe, das er nach mehrjähriger Bauzeit 1987 in Paris fertigstellt, bringt Nouvel zum ersten Mal internationalen Ruhm. Vor allem in den Golfstaaten setzt er außergewöhnliche Bauten mit enormen Budgets um. 2008 erhält er die wichtigste Auszeichnung seiner Branche, den Pritzker-Preis. Die Jury ehrte seine „Ausdauer, Vorstellungskraft, Überschwang und vor allem einen unersättlichen Drang zum kreativen Experimentieren“. Kreativität und Ideenreichtum, das kann bei Nouvel vieles bedeuten. Das Nationalmuseum von Katar soll an eine Wüstenblume erinnern, die spektakuläre Glasfassade des Institut du mondearabe in Paris verfügt über Blenden, die sich je nach Sonneneinstrahlungen öffnen und schließen. Für das 34-stöckige Wohngebäu- de One Central Park in Sydney setzte Nouvel auf vertikale Gärten, Pflanzen begrünen mithilfe von Stahlseilen die Fassade.

Elemente aus vorhergehenden Projekten wie diesen finden sich in der Villa Maeterlinck in Nizzas exklusiver Wohngegend Mont Boron wieder. 20 Minuten von Monaco und 15 vom Flughafen Nizza entfernt liegt die Villa perfekt in die Landschaft integriert an den Klippen der Côte d’Azur. Der alte Stadthafen von Nizza ist fußläufig zu erreichen. Die spektakuläre Konstruktion aus Edelstahl und Glas schuf Jean Nouvel 2015. Das Anwesen befindet sich an der Grenze zu einem weiteren prestigeträchtivgen Bau der Gegend: dem Palais Maeterlinck. Der belgische Schriftsteller und Namensgeber Graf Maurice Maeterlinck hatte es einst erworben. Heute beherbergt das historische Gebäude luxuriöse Residenzen.

Die von Nouvel gebaute Villa Maeterlinck verbirgt sich in diskreter Zurückhaltung, es ist kaum zu erahnen, welches Meisterstück sich hinter dem Eingangstor verbirgt. Der Zugang zum Anwesen erfolgt über das Dach, das vollständig begrünt ist. Eine Standseilbahn und eine Treppe führen zu den beiden Wohngeschossen, auf denen sich vier Suiten, vier Bade- zimmer sowie der Wohnbereich auf insgesamt 550 Quadratmetern Wohnfläche verteilen. Mittelpunkt und Highlight der Villa stellt das 40 Meter lange Wohnzimmer dar. Im hinteren Teil des imposanten Raums öffnen sich vier Türen zu einem Patio, von dessen begrünten Wänden Pflanzen herunterranken. Riesige Fensterfronten lassen sich nahezu schwerelos aufschieben und verbinden den Raum fast vollständig mit dem Draußen.

Der Wohnraum wird im Süden von einer Teakholzterrasse gleicher Größe begrenzt, die das Gefühl der Unendlichkeit in Richtung Mittelmeer und Horizont verlängert. Die sonnige Terrasse, teils durch die Stahlkonstruktion überdacht und beschattet, und der 18-Meter-Pool liegen in Süd-West-Ausrichtung – mit Panoramablick in die blaue Weite. Die Sonne begleitet einen hier bis zur Aperitifzeit am frühen Abend. Minimalistische Outdoor-Mö- bel von Paola Lenti setzen in kräftigem Ton einen Farbakzent.

Alle Wohnräume, die Küche, Suiten und Bäder wurden mit feinsten Materialien gestaltet. Die Edelstahlkonstruktion, die besonders in Form von Lamellen mit Lichtschienen an der Decke ins Auge fällt, prägt den Innenraum. Die stählerne Kühle trifft im Interior auf warme Töne sowie dunkle Hölzer in Verkleidungen und hochwertigen Einbauten. Jean Nouvel entwarf die Badezimmer aus dem Material Corian, die Armaturen stammen von Dornbracht.

Das 8.600 Quadratmeter große Grundstück erstreckt sich über Steintreppen bis zum direkten Zugang zum Meer. Nach dem Konzept des französischen Architekten Gilles Clément setzte der Landschaftsarchitekt François Navarro einen Garten zwischen Himmel und Meer an der Klippe um. Das mediterrane Grün bildet einen harmonischen Kontrast zu der Dachlandschaft in ihren Grautönen aus Beton, Metall, Edelstahl und tropischem Holz.

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PhotographyLaurent Saint Jean