Belgische Wohneleganz by Melanie Klusmeier | 7. März 2015 | Prime Properties
Nicht nur mit dem Erfolg ihrer ML Design Gallery im Herzen der belgischen Hafenstadt Antwerpen macht die Niederländerin Marie-Louise van Overdijk Furore. Die räumliche Atmosphäre ist der Galeristin mindestens so wichtig wie die Malereien berühmter Künstler, die bei ihr Schlange stehen. Ein Gespräch über strotzende Frauenpower, berufliche Anfänge von Amsterdam bis Paris und warum der sensible Blick für das Leben Fluch und Segen zugleich ist.
Der eine sammelt Antiquitäten, der andere Kunstwerke, Accessoires oder Stoffe. Marie-Louise van Overdijk sammelt von allem etwas. Und mehr als das – scheinbar ist sie eine der Auserwählten, die es geschafft haben, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. „Ich liebe die Symbiose aus geschichtsträchtiger Architektur, zeitgenössischer Kunst und einem Hauch Komik“, sagt die Galeristin. Seit vielen Jahren steht die gebürtige Niederländerin als renommierte Figur für hochwertige Mode, elegante Stoffe und Accessoires, anspruchsvolles Interior Design, Möbel, Antiquitäten sowie zeitgenössische und geschichtsträchtige Kunst. Regelmäßig nimmt sie an den wichtigsten europäischen Konferenzen für Kunst und Antiquitäten teil.
„Ich liebe die Symbiose aus historischer Architektur, zeitgenössischer Kunst und einem Hauch Komik.“ Marie-Louise van Overdijk
Heute stellt sie ihre Kunst in einer der bedeutendsten Residenzen Antwerpens aus. Miguel Ybáñez, ein großes Talent der Malerei aus Spanien, Sergio Fermariello aus Italien, Arty Grimm aus den Niederlanden oder die deutschen Künstler Jupp Linssen und Manfred Müller sind nur einige Namen ihrer Lieblingskünstler. Die Villa „Mansion Vanden Bussche“, 1911 von dem Architekten Ernest Pelgrims entworfen, zählt zu den größten und repräsentativsten Stadthäusern der Vorkriegszeit. Vor der Jahrhundertwende baute Pelgrims zumeist im Stil der Neorenaissance und des Neoklassizismus mit fließenden Übergängen in die Beaux-Arts-Architektur. Vor allem öffentliche und somit sehr repräsentative Gebäude wie Theater, Museen und Rathäuser, aber auch Bahnhöfe und Schulen wurden in diesem Stil erbaut. Die Residenz präsentiert daher trotz ihrer bürgerlichen Funktion als Einfamilienvilla eine leichte Überdimensionierung in den Proportionen in wirkungsvoller Ausführung. Schon die Natursteinfassade mit fünf Runderkern, Eckpfeilern aus Quarz und aufwendigen Stuckaturen gibt dem Bau einen herrschaftlichen Charakter. In einem der angesehensten Stadtviertel der Hafenstadt Antwerpen thront die Villa fast schon majestätisch in der Reihe ihrer gut situierten Nachbarn. Und so werden auch ihre Gäste empfangen – denn der opulente Treppenaufgang im Stil des Neorokoko verbindet alle drei Wohnebenen mit verzierten Holzelementen und originalen Holzpaneelen. Der Aufgang zur Dachgeschossebene unter einer Mansarde aus Schiefer erschließt sich durch eine Wendeltreppe, die den Bereich stilvoll abtrennt. Ein Personenlift ist die bequeme Alternative. Der gesamte Grundriss ist mit Empfangsräumen, privaten wie auch Serviceräumen auf ein Zuhause des gehobenen Bürgertums ausgerichtet. Aber ganz gleich ob als prachtvolle Wohnresidenz oder repräsentatives Büro: Die acht Zimmer bieten großzügiges Ambiente im Saal sowie im Ess-, Wohn- und Arbeitszimmer mit antikem Marmorkamin. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Räumen, die flexibel als Hobby- oder Lagerflächen dienen. Marie-Louise van Overdijk nutzt den größten Teil, um Skulpturen, Leinwände, Rahmen oder Ähnliches auszustellen. „Wenn man Kunst liebt, kann Raum gar nicht flexibel und groß genug sein.“ Alle Bereiche sind so konzipiert, dass sie mühelos verändert werden können. So kann die Küche je nach individueller Wohnanforderung von einem Raum in den nächsten verlegt werden. Die Residenz ist liebevoll restauriert und in einzigartigem baulichen Zustand. „Vor allem die Aussicht auf den Garten ist im Sommer wie auch im Winter schön. Er wird Teil des Interieurs – was im Stadtleben sehr untypisch ist“, schwärmt Marie-Louise van Overdijk über die direkt neben einem Privatpark gelegene Grünanlage, die absolute Privatsphäre bietet.
Die dynamische Lady hat schon immer in geschichtsträchtigen Immobilien, die sie selbst renoviert und eingerichtet hat, gewohnt und gearbeitet – in jahrhundertealten Landhäusern, einem Kloster im Zentrum von Maastricht, auf Schloss Fonteneau bei Brüssel aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu ihrem heutigen Wohnsitz auf Schloss Crabbenburg in der Nähe der belgischen Stadt Gent. „Es ist eine Lebensweise, ein Lebenswerk und Ausdruck äußerster ‚Joie de vivre‘. Ich habe eine große Ehrfurcht vor Architektur, die Geschichten erzählen kann. Daraus ziehe ich meine Inspiration für meine Karriere als Designerin und Stylistin. Verschiedene Stilrichtungen aus unterschiedlichen Jahrhunderten und Kulturen mit der Architektur und Kunst in Einklang zu bringen, ist meine Berufung.“ Die Villa „Mansion Vanden Bussche“ erzählt viele Geschichten. Marie-Louise van Overdijk weiß sie zu schätzen. MK
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