Hohe Kunst by Merle Wilkening | 1. Dezember 2023 | Interview, Playground
Mit puristischer Raffinesse will CEO Guido Terreni die Schweizer Uhrenmarke Parmigiani Fleurier in die Zukunft führen.
Ticken die Uhren in der Schweiz anders?
Definitiv. Sie haben eine Seele, ein Herz, Emotionen. Die Uhren sind kein funktionaler Gegenstand, es steckt viel Liebe in der Herstellung. Hier arbeiten Menschen, die ihr Leben dieser kleinen Welt von wenigen Zentimetern widmen. In dieser Dimension drücken wir Leidenschaft aus und einen Stil, der konsistent sein muss mit den Werten der Marke.Die Manufaktur liegt im Val-de-Travers, der Ort Fleurier ist Teil des Markennamens.
Welche Rolle spielen die Herkunft und die Umgebung?
Der Gründer Michel Parmigiani wurde in Couvet geboren, einem Dorf nur wenige Kilometer von Fleurier. Er beobachtet die Natur, seit er als Kind in diesem Tal lebte, und interpretiert, wie die Schönheit der Natur in die Dekoration und Mechanik von Uhren übertragen werden kann. Die Uhrmacherei hat hier jahrhundertelange Tradition, ist Teil der Kultur dieser Region. Uns ist wichtig, das Handwerk und den Ursprung der Marke zu respektieren.
An welche Kunden richten sich Ihre Uhren?
Unsere Kunden sind Connaisseurs. Anspruchsvolle Menschen, die sich mit Luxus auskennen. Sie suchen nach Marken, die weniger dem Mainstream folgen und eine persönlichere Wahl darstellen. Unsere Modelle tragen die hohe Uhrmacherkunst in sich, aber der Stil ist subtil, nicht überschwänglich. Wer bei Parmigiani Fleurier kauft, weiß das zu schätzen und kennt sich aus in der Branche.
Der erste Meilenstein unter Ihrer Führung war 2021 die Kollektion „Tonda PF“ zum 25-jährigen Jubiläum der Manufaktur. Was ist für die Zukunft geplant?
Die „Tonda PF“ wurde 2021 lanciert. Zwei Jahre sind in der Uhrenindustrie noch sehr jung. Wir wollen die Uhr mit ihrem langlebigen Design zu einer Ikone machen. Die Zeit wird zeigen, ob uns das gelingt. Wir wollen aber keine Monoproduktmarke sein – wir haben natürlich noch viele Ideen im Kopf.
